Dodos Fest

23.09.2015 21:34

Der Jugendroman „Dodos Fest“ von Stefanie Erdrich, erschienen 2015 im Books on Demand Verlag, handelt von der ersten Liebe, Verrat und der Geschichte der eigenen Familie zu den Zeiten des eisernen Vorhangs. Dodo, eigentlich Dorothee, die Protagonistin, ist 12 Jahre alt und zeichnet für ihr Leben gerne Mangas. Ihre beste Freundin heißt Paula. Durch Paulas Bruder Hannes lernen die beiden bald Konrad Simon kennen, er kommt aus Hamburg und ist neu in Berlin. Beide Mädchen sind an ihm interessiert. Nach einer Verkettung von Ereignissen lernt sie auch Konrads Großvater, Helmut kennen.
Dodo ist künstlerisch begabt und liest gerne Mangas. Leider lebt sie ihre Zeichenlust auch im Unterricht aus, was zum Problem wird, denn Dodo hat nur knapp eine Empfehlung für das Gymnasium erhalten und ist noch im Probejahr. Sie selbst ist von der Schule momentan auch nicht besonders begeistert und denkt oft an die Escher-Schule, die einen künstlerischen Schwerpunkt hat. Sie hat sich allerdings trotzdem für das Gymnasium entschieden, weil ihre beste Freundin Paula auch dort hingeht, der Schulweg kürzer ist und außerdem war ihre Mutter sowieso dafür, dass sie auf das dorthin geht, da sie selbst dort unterrichtet. Mit den Lehrern bekommt sie oft Ärger, weil sie im Unterricht unbewusst zeichnet. Die Freundin ihres Vaters, Isabel ist auf ihrer Seite und findet, dass ihre Kreativität eher gefördert werden sollte. Daraufhin regt ihre Mutter sich auf und droht ihr damit, dass sie ihren Vater nicht mehr sehen
darf. Dodo flüchtet sich zu ihrer Freundin Paula, wo sie Konrad kennenlernt. Dieser zieht sie sofort in seinen Bann, doch leider ist auch Paula in Konrad verliebt. Grade hat sich das Problem des Zeichnens im Unterricht mithilfe ihrer Großmutter aufgehoben (sie muss Nachhilfe nehmen, darf aber dafür auch einen Zeichenkurs belegen), fällt ihr auf, dass Konrad ihr nicht mehr aus dem Kopf geht. Da ist Streit mit ihrer Freundin vorprogrammiert. Dodo hat sich nun endgültig in Konrad verliebt. Allerdings hat sie ihrer Freundin Paula noch immer nicht erzählt, dass sie Konrad auch liebt. Stattdessen lenkt sie sich mit ihren Zeichnungen ab und kreiert - mit der Hilfe eines Bildbandes, den Paula ihr leiht, in dem ihre Mutter abgebildet ist, ihre eigene Figur - Ayumi. Paula schlägt vor, dass sie Konrad mitnimmt, denn er sucht nach einer Mitfahrgelegenheit nach Hamburg. Dies macht Paula aber nicht ganz uneigennützig - sie hofft darauf, dass sie die Handynummer von Konrad bekommt und er ihr hinterher dankbar sein wird, dafür, dass sie ihm eine Mitfahrgelegenheit vermittelt hat. Tatsächlich scheint es aber so, als hätte Konrad mehr Interesse an Dodo als an Paula. Sie unterhalten sich ein wenig, bis Konrad auf der Fahrt nach Hamburg seine Kopfhörer aufsetzt. Dodo ist ein wenig enttäuscht, allerdings hat sie auch ein schlechtes Gewissen, weil sie sich wünscht, mit Konrad zusammen zu kommen. Sie beginnt zu zeichnen und Konrad spricht wieder mit ihr, weil er sich so sehr für ihre Zeichnungen interessiert. In Hamburg erfährt sie allerdings, dass Isabel ein Baby erwartet und ihr Vater sogar darüber nachdenkt, nach Hamburg zu ziehen. Für Dodo bricht eine Welt zusammen und sie flüchtet völlig geschockt - ohne Geld, ohne Jacke und ohne Handy in ein kleines Café. Von dort aus ruft sie Konrad an und dieser holt sie dort ab. Sie lernt Helmut – Konrads Opa kennen und übernachtet bei Konrad. Am nächsten Tag sehen sich Konrad und Dodo gemeinsam die Manga-Ausstellung an und geraten dabei wegen Dodos anstehender Jugendweihe aneinander. Vorher macht er sie aber auch einen Manga-Zeichen-Wettbewerb aufmerksam und sie beschließt, teilzunehmen. Dodos Vater holt sie ab und fährt sie zum Bahnhof. Unterwegs entschuldigt er sich und erklärt ihr, dass er sich nicht getraut hat, ihr zu erzählen, dass Isabel schwanger ist, weil er Angst vor Dodos Reaktion hatte. Dodo steigt in den Zug und fährt zurück nach Berlin. Ihre Oma holt sie am Bahnsteig ab und erklärt ihr, dass niemand immun gegen Beeinflussung ist. Dodo versteht nun, dass sie sich entscheiden muss: Entweder sie gibt der Beeinflussung von Konrad nach oder sie hält ihr stand. Es stellt sich heraus, dass Helmut der beste Freund ihres Opas war bevor er aus der DDR geflohen ist. Ihr Opa und auch Helmut waren im Gefängnis und ihr Opa hat Helmut damals verraten. Bis heute hat er sich nie bei ihm entschuldigt und, im Gegensatz zu Helmut nie mit jemandem darüber gesprochen. Ihr Opa hat die Geburt ihrer Mutter verpasst, da er ihm Gefängnis war. Er hatte damals schreckliche Angst, dass die Nazis seiner Frau oder seiner Tochter etwas antun würden. Auf den Schreck geht Dodo erst einmal zu ihrer Freundin Paula, die ohnehin schon sauer ist, dass sie sich solange nicht gemeldet hat. Paula versteht ihre Erzählungen leider ganz falsch und fühlt sich nun von ihr hintergangen. Sie spricht nicht mehr mit ihr und so beschließt sie einen Manga zu zeichnen, damit sie Paula die ganze Geschichte erzählen kann. Schon bald haben sie sich wieder versöhnt. Ihr Vater entschuldigt auch noch einmal bei ihr und verspricht, eine Lösung zu finden. Durch eine Karte entschuldigt sich auch Konrad bei ihr. 
Ich finde die Handlung des Buches alles in allem schlüssig, allerdings halte ich es für etwas unwahrscheinlich, dass sich gegen Ende des Buches alle Probleme einfach so in Luft auflösen. Ich hatte eigentlich auch erwartet, dass das Buch noch etwas weiter erzählt wird, denn der Konflikt der Liebe zwischen Konrad, Dodo und Paula wurde ja noch gar nicht aufgeklärt. Außerdem hat Dodo ihrer Freundin noch gar nicht gesagt, dass sie auch in Konrad verliebt ist.
Alles in allem lässt sich sagen, dass es sich bei„Dodos Fest“ von Stefanie Erdrich um ein herzerwärmendes Stück leichter Lektüre handelt, dass gekonnt die Konflikte einer Schülerin, die an eine neue Schule wechselt, darstellt, auf wenn ein Element des Buches nicht aufgeklärt wurde. Ich lege dieses Buch aber vor allem Lesern im Alter von 12-14 Jahren ans Herz, denn Leser in diesem Alter sollten sich gut mit Dodo identifizieren können.